Die Stoa ist ein Zweig philosophischen Denkens, dessen Ursprung
in Athen war.
Sie wird in drei Epochen eingeteilt.
Die ältere Stoa:
Als Gründer der Stoa wird Zenon angesehen, ein Schüler von
- Krates, dessen Kynismus die Stoa stark beeinflußte
- Stilpon, einem Megariker
- Xenokrates, einem Angehörigen der platonischen Akademie.
Ein weiterer Philosoph der älteren Stoa war
Kleanthes,
der 233 v. Chr. den freiwilligen Hungertod erlitt.
Die mittlere Stoa:
Die Hauptvertreter der mittleren Stoa, zweites und erstes Jahrhundert, waren:
- Panaitios, der ein Freund des Scipio Africanus war
- und Poseidonios.
Die jüngere Stoa:
Bekanntester Vertreter der jüngeren Stoa war Seneca, der Lehrer Neros. Seine Werke waren
unter anderem 20 Bücher Moralbriefe. Ebenfalls Angehöriger der jüngeren Stoa waren der
Kaiser Mark Aurel und Epiktet, der ein freigelassener Sklave war; sein berühmtestes Werk
ist das Handbüchlein der Moral.
Die Stoa war die jüngste der Philosophenschulen Athens. Typisch
für sie war das pflichtgemäße Handeln und die edle, reine Gesinnung. Die römische
Philosophie beginnt eigentlich erst mit der Stoa, die den Römern ja geradezu auf den Leib
geschnitten zu sein schien, weil die Stoiker sehr staatsbewußt dachten. Das Ziel
der Stoa ist das Glück. Der Weg zu diesem Ziel führt über eine Regulierung der
Begierden und Affekte (Freude, Schmerz, etc.) zum Idealzustand des Weisen, den die Stoiker
Apatheia nannten. Diese Apatheia ist der aus-geglichene Seelenzustand, den ein Leben nach
den Tugenden gewährleisten kann. Dem Schicksal (fatum) muß man zwar gehorchen, aber in
dieser Einsicht in die Notwendigeit liegt gerade des Menschen Freiheit.
Anhänger der Stoa und des Epikureismus waren über
2500 Jahre lang verfeindet. Das lag unter anderem daran, daß die Stoiker von Heraklit
inspiriert waren, die Epikureer sich aber auf Demokrit beriefen.
Robert Grohnau
Benedikt Brommer
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